Der Bayerwaldtag von Sankt Englmar
liegt nun schon wieder vier Monate zurück. Im Abstand dieses
Zeitraumes denken wir sicher alle gerne zurück an diese
gelungene Veranstaltung, von der Sektion Sankt Englmar, die
auch gleichzeitig den 50. Geburtstag feierte, gut vorbereitet
und organisiert. Vorsitzender Hans Muhr war zusammen mit
seinen Mitarbeitern ein guter Gastgeber. Dieses Kompliment ist
auch der Gemeinde zu machen, denn Bürgermeister Hans Fuchs
war immer präsent und ließ uns Gastfreundschaft und
Interesse spüren.
Der Hauptausschuss tagte am Freitagabend. Hier wurden
relevante, die Organisation betreffende Punkte besprochen und
sachlich diskutiert. So musste der Jahresetat beschlossen
werden. Jochen Heil berichtete, dass die Mustersatzung
weitgehend fertig ist. Sie wird bei der nächsten
Mitgliederversammlung vorliegen und verabschiedet werden.
In Sonderheit wurde noch der Ablauf des Bayerwaldtages
diskutiert. An der vom 2. Vorsitzenden Horst Gaudlitz
initiierten schriftlichen Abfragung beteiligten sich nur 31
Sektionen. Die Auswertung der Antworten ergab kein klares
Bild. Der Hauptausschuss war jedoch der Meinung, sich wieder
dem Ablauf in der früheren Form mit zwei Tagen zuzuwenden.
Diese Meinung bestätigte sich dann auch bei der
Mitgliederversammlung.
Im stilvoll dekorierten Saal des Gasthauses Bayerwald
eröffnete dann am Samstag Präsident Heinz Wölfl die
Mitgliederversammlung, bei der auch Bürgermeister Hans Fuchs
ein Grußwort sprach.
Heinz Wölfl ging auf das abgelaufene Geschäftsjahr ein und
stellte als besonderen Höhepunkt den Abschluss der
Renovierung des Landshuter Hauses heraus. "Zu diesem
großartigen Erfolg dürfen wir vor allem Sepp Oswald von
ganzem Herzen danken und gratulieren, er hat sich hier
außerordentliche Verdienste erworben."
Der Präsident ging auch auf die Arbeit der Ausschüsse ein,
die sich zu regelmäßigen Arbeitssitzungen treffen und
anstehende Probleme besprechen und Lösungen suchen.
In den Sektionen wird wertvolle gesellschaftspolitische und
kulturelle Arbeit geleistet. Als besonderes Beispiel erwähnte
der Präsident auch die Renovierung der Rachelkapelle durch
die Sektion Spiegelau.
Schriftleiter Haymo Richter durfte den Dank des Präsidenten,
vom Beifall des Auditoriums bestätigt, für seine Arbeit als
Schriftleiter der Zeitschrift "Der Bayerwald"
entgegennehmen. Die Regularien wurden zügig abgehandelt, ohne
dass etwas unausgesprochen geblieben wäre.
So wurde beschlossen, den Bayerwaldtag 2001 nach Straubing zu
vergeben, es folgen im Jahre 2002 Regensburg, dann 2003
Frauenau. Die Altbayerische Waldweihnacht 2000 wird von der
Sektion Rinchnach ausgerichtet und in der ehemaligen
Klosterkirche zu Rinchnach stattfinden; für 2001 bekam
Frauenau den Zuschlag, Furth im Wald ist für 2002, Bernried
für 2003 vorgesehen. Die Berichte der Vorstandsmitglieder wie
auch der Haushaltsvorschlag wurden ohne Debatten genehmigt.
Sepp Oswald stellte, ehe er seinen Bericht gab, die neuen
Vorsitzenden Michael Vogl (Arnbruck), Klaus Bernhard Richter
(Landshut), Günter Staffen (Lohberg), Georg Zaglauer
(Perlesreut) und Dr. Erhard Götz (Wegscheid) vor.
Der Bayerische Wald-Verein hat nach dem neuesten Stand
gegenwärtig 22.327 Mitglieder. Sepp Oswald mahnte die
Mitgliederwerbung an, der Zuwachs von 124 neuen Mitgliedern
ist ihm entschieden zu wenig, so werden nur die Todesfälle
aufgefangen.
Der Vorsitzende der Sektion Sankt Englmar, Hans Muhr, wurde im
Rahmen der Mitgliederversammlung mit der silbernen Ehrennadel
des Hauptvereins geehrt. Er führt die Sektion seit 1989 und
hat die Mitgliederzahl auf über 400 gesteigert.
Ein Gedenken der Anwesenden galt dem verstorbenen
Ehrenvorsitzenden Dr. Raimund Schuster sowie dem verstorbenen
2. Vorsitzenden Alfred Heindl (Geiselhöring).
Mit besonderer Freude wurde die Anwesenheit des
Ehrenpräsidenten Dr. Gottfried Schmid mit Gattin Charlotte
registriert.
Blumen gab es für die guten Geister hinter den Kulissen,
nämlich für Karin Wurm von der gastgebenden Sektion und für
unsere tüchtige Leiterin der Geschäftsstelle, Ursula Zellner.
Diesen charmanten Dienst zu übernehmen ließen sich
Bürgermeister Hans Fuchs und Tourismusdirektor Helmut
Thomanek nicht nehmen.
In der Mittagspause gab es einen sehr informativen Rundgang
durch den Kurpark und zum gelungenen Objekt "Alte
Mühle", da kann man der Gemeinde nur gratulieren.
Die Festversammlung
Höhepunkt des Bayerwaldtages war die Festversammlung am
Nachmittag. Nach der Begrüßung durch Präsident Heinz Wölfl
hielt Professor Dr. Walter Hartinger von der Universität
Passau den Festvortrag mit dem Thema "Volkskundliche
Überlegungen zum Brauchtum heute". Der Festredner
versteht, wie man weiß, sehr viel von dieser Thematik und ist
diesbezüglich ein absoluter Fachmann. Dem Festredner
zuzuhören war ein Genuss. Was Professor Hartinger sagte,
hatte Hand und Fuß, wurde verstanden und war von großer
Toleranz geprägt.
Anschließend wurden die Kulturpreise an Christian Schmid und
Walter Zeitler überreicht. Sepp Oswald sprach wie gewohnt ein
launiges Schlusswort und es folgte noch der Festgottesdienst
in der Pfarrkirche, ehe der Bayerwaldtag mit dem
Unterhaltungsabend ein fröhliches Ende fand.
"Lustig gsunga, gredt und gspuid"
Der Unterhaltungsabend zum Bayerwaldtag war nicht nur gut
besucht, er war auch gut. Die Blaskapelle "D` Felsnstoana"
aus Elisabethszell stimmte in den Abend ein und ließ sich,
mit viel Beifall bedacht und ohne Verstärker, hören.
Die Ansage besorgte Hans Zollner aus Viechtach, der immer
wieder das rechte Wort fand. Mit von der Partie waren die
"Englmarer Stubnmusik", der Dreigesang der
Geschwister Schmelmer. Das "Neukirchner Gredbänkgsangl"
ließ schaurige Geschichten vom Räuber Heigl und vom
Mühlhiasl auferstehen. Dazu setzten sie, in Kostümen aus der
Jahrhundertwende gekleidet, auch noch die Drehorgel in Gang.
Der "Englmarer Mannergsang" war eine Klasse für
sich. Zum Schluss drehte man noch auf dem Parkett Zwiefache
und Schottische, es wurde ein langer und gemütlicher Abend. |